Montag, 20. Juni 2016

The walking dead

OMG! Echt jetzt, OMG! Die Spaziergänger sind los. Aber mal von vorne:
Wir sind heute morgen bei 114 km Restweg losgegangen. Um die Compostella, die Urkunde, dass man den Jakobsweg gegangen ist, zu bekommen, muss man lediglich die letzten 100 km schaffen. Und das nutzen viele Leute aus. Nun sind überall - diese Freizeitpilger. Zu Hunderten wurden sie in Bussen rangekarrt, blockieren mit minimalem oder überhaupt keinen Rucksäcken ständig den Weg. Fangen nach 3 km schon an zu humpeln, machen alle 200 m ein Foto und glauben, sie wären die übelsten Pilger-Rocker.
Zu erkennen sind sie leicht:
- keine bis super kleine Rucksäcke
- neu gekaufte, saubere Kleidung
- keinen Sonnenbrand und keinerlei Bräune
- lachende, fröhliche Gesichter während die "Weitpilger" aufgrund der Anwesenheit der "Anderen" stets mies drauf sind
- nie weit vom Begleitfahrzeug entfernt
- Mallorca-Strohhüte
- Make-up und Schmuck
- immer in Gruppen unterwegs
Versteht mich nicht falsch: ist man 98 und/oder nicht mehr so gut zu Fuß, oder hat man irgendwelche Gebrechen, die einem am viel laufen hindern, soll man das gerne so machen. Aber dem ist nicht so. 99 Prozent sind junge, fitte Leute im eigentlich besten Alter. Und diese Faulenzer tragen noch nicht einmal ihren Kram mit sich. Der eine oder andere hat vielleicht einen winzigen Rucksack oder 'nen Jutebeutel mit 'nem Apfel oder was dabei, aber viele noch nicht einmal das. Ist das krass, oder was? Morgens sieht man sie noch Aufwärmübungen in kleinen Grüppchen machen. Ihre Koffer (KOFFER!) werden Ihnen dann hinterher gefahren.
Und wir? Wir stampfen durch den Matsch, den sie penibel genau versuchen zu umgehen. Die rosa Schühchen sind ja neu. Ein Schelm wer denkt, dass wir dabei extra versuchen sie mit dem spritzendem Schlamm zu treffen. Passiert halt trotzdem. Sorry and buon Camino! Wir sind Hunde, ich weiß.
Nichts dabei!
Gepäcktransport
noch weniger dabei
Nichts getan aber Toiletten belegen - tz!
Und das Gepäck erwartet die Luschen in der Herberge

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